Donnerstag, 7. März 2013

Impressionen

der Wegbereiter der Strecke über den See:
wegbereiter

vor dem Start:
start

auf der Strecke:

lauf

rennen


kurz vor dem Ziel:
ziel

Jens auf der Strecke:
jenser

Transportfahrzeug für Läufer und Gepäck:
hover

Alex bei der Preisübergabe:
ehrung

zwei überglückliche Finisher:
sieger

Montag, 4. März 2013

Das Rennen

Es war soweit: Treffpunkt beim Organisationsteam war 8:30 Uhr im Hotel Baikal. Bereits der Weg dorthin war abenteuerlich, da wir spontan vom Bus eines Geologen aufgegabelt und inmitten von Vermessungsequipment zum Hotel gebracht wurden. Dort wurde aus geplanten 15min Wartezeit ein gefühlte Ewigkeit, da wie sich später herausstellte, die Geologen aufgrund eines nächtlichen Eisbruchs die Strecke noch einmal auf Sicherheit überprüfen mussten.
Ca. 10:00 Uhr fanden wird uns nach kurzem Bustransport im Startbereich des Laufes wieder, wo noch ein paar Minuten für Warmlaufen und Tuchfühlung mit der vereisten Strecke blieben. Kurz darauf war Start bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, völlig unspektakulär in die Menge hineingerufen mit einem Megaphon. Die vermeintlich schlimmen ersten 10km auf blankpoliertem Eis stellten sich am Ende als der angenehmer zu laufende Streckenabschnitt heraus, da es hier aufgrund des optimalen Schuhwerks bei höherer Anstrengung möglich war, schnelle Zeiten zu laufen. Die zweite Hälfte war gezeichnet von Eisschollen, extremen Unebenheiten, Verwerfungen, permanent wechselnder Schneetiefe und aufkommendem eisigen Wind, was den Läufern wesentlich mehr Kraft abverlangte und deren Trittsicherheit extrem nachlies.

Jens startete sehr schnell, fand aber zügig seinen Rhythmus. Da er ohne Uhr unterwegs war, musste er sich an Streckenmarkierungen und geplanten Verpflegungsstationen orientieren. Leider wurde der geplante erste Verpflegungspunkt bei km10 um 2km nach vorn verlegt, was psychologisch nicht gerade förderlich war. In der zweiten Hälfte des Laufes war es aufgrund der Bedingungen nicht möglich, das Anfangstempo zu halten. Da Laufen aber auch Kopfsache ist, kam Jens nach Mobilisierung aller Kräfte als Sechster gesamt nach 2:01:55 überglücklich ins Ziel.

Alex ging mit hohen Erwartungen ins Rennen und heftete sich direkt nach dem Start an die Fersen des Vorjahresmarathonsiegers Sergej Kalashnikov (kein Künstlername!). Das Feld zog sich sehr schnell auseinander, sodass selbst die Führungsgruppe gute 500m Länge hatte. Es war quasi unmöglich, zwischen Marathon- und Halbarathonläufern zu unterscheiden, da beide Läufe gleichzeitig gestartet wurden. Nach km10 setzte sich Alex als Gesamtfünfter von seinen Verfolgern ab, hatte aber zum Vorauslaufenden kaum noch Sichtkontakt. Leider machte sich im zweiten Teil des Rennens auch bei ihm die Bodenbeschaffenheit bemerkbar, sodass das angestrebte Tempo nicht haltbar war. Als bei km18 am Horizont das Halbmarathonziel auftauchte, mobilisierte dies die letzten Kräfte und brachte ihn in einer Gesamtzeit von 1:38:17 ins Ziel. Da die ersten Vier alle die Marathondistanz bestritten, stand Alex als überglücklicher Sieger fest!

Die Plätze 2 und 3 folgten zwei bzw. drei Minuten später, der zweitplatzierte Russe benötigte allerdings medizinische Hilfe, da ihm der Lauf offenbar zuviel abverlangt hatte.
Nach kurzer Aufwärmphase im 40Grad warmen Zeltlager wurden wir mit dem Bus wieder zum Start gebracht. Wir staunten nicht schlecht, als der russische Fahrer auf der absteckten Strecke fuhr und die noch aktiven Läufer rücksichtslos zum Ausweichen zwang.

Anschließend kehrten wir zum Hotel zurück und bereiteten uns körperlich (duschen, ausruhen) und mental auf die Siegerzeremonie vor. Auch diese war für halb 5 angesetzt , wurde aber aus unbekannten Gründen bis halb 8 aufgeschoben, was die Aufregung nicht gerade minderte. Kurz und schmerzlos wurde alle Teilnehmer persönlich geehrt und Alex nahm voller Stolz seine Trophäe entgegen.

Anschließend gab es noch einen Galaabend mit Vodkaumtrunk, welcher zwei Uhr die überglücklichen Läufer ins Bett brachte.
Bereits um 6:00 Uhr ging es mit dem Taxi zum 60km entfernten Irkutsker Bahnhof, wo es kurz vor 8 Richtung Osten für uns weiterging.

Nun befinden wir uns die nächsten drei Tage auf Reisen und haben Zeit, das Erlebte Revue passieren zu lassen.

Wir bedanken uns bei allen fürs Daumendrücken und die wohltuenden Worte und Gedanken der letzten Tage und Wochen!


Jens und Alex

Samstag, 2. März 2013

Die Ruhe vor dem Eis

Nach einer durchwachsenen Nacht, bedingt durch den Jetlag, starteten wir mit einem russian breakfast in den Tag. Im Frühstücksraum waren bereits Läufer verschiedenster Nationen versammelt und man fachsimpelte über den anstehenden Lauf.
Um der Aufregung etwas entgegenzuwirken, beteiligten wir uns nicht an den Diskussionen sondern entschlossen uns für einen ausgedehnten Spaziergang durch Listvyanka. Nach kurzem Stopp an der geschlossenen Tourist-Information traten wir den Weg zum berühmten Baikalmuseum an. Wir wählten den Weg über das Eis um noch ein paar Fotos zu schießen. Im Gegensatz zur Einsamkeit gestern Abend war heut das halbe Dorf auf dem Eis, um Aktivitäten wie Eisfischen, Snowskiing, Grillen oder Laufen nachzugehen. Dies zeigte uns, dass die Überquerung im Rahmen des Marathons durchaus unbedenklich ist.
Das Museum liegt ca. 20min Fußmarsch entfernt und hat neben Seerobben und viel Geschichtlichem auch eine simulierte Tauchfahrt auf den Grund des 1637m tiefen Sees zu bieten! Begleitet wurden wir charmanterweise durch Iwan, einen Einheimischen, den wir heute über Franziska kennengelernt hatten und seinen Bekannten Bastien aus Paris, der ebenfalls am Lauf teilnehmen wird.

uboot

17 Uhr fand im Hotel Baikal unweit des Museums die Startnummerausgabe begleitet von den letzten Infos der Rennleitung statt. Es waren ca. 150 Läufer aller Herren Länder anwesend, als die Ergebnisse der Streckenvermessung bekanntgegeben wurden. Hier die wesentlichen Punkte: die ersten 10km sind blankes, poliertes Eis auf denen man möglichst vorsichtig laufen soll, die nächsten 5km sind blankes Eis mit Eisgraupeln und die restlichen dann angenehmes blankes Eis, bedeckt mit einer dünnen Schneeschicht. Spätestens jetzt starben auch bei den naivesten Teilnehmern die Hoffnungen auf normale Laufschuhe.
Wir erklommen anschließend den nahegelegenen Aussichtspunkt für ein paar Panoramafotos und ließen den Abend bei Pasta, Pelmeni und einem guten Glas Rotwein ausklingen.

pano

rama

Hinsichtlich der guten Bedingungen, die für morgen vorausgesagt wurden (10 Grad minus und kaum Wind), sind wir optimistisch, unsere gesteckten Ziele erreichen zu können (überleben!).

Freitag, 1. März 2013

Tuchfühlung auf dem Eis

Nachdem wir unser Loft in Listvyanka bezogen und uns mit einem kurzen Power-Nap von den ersten Anstrengungen erholt hatten, machten wir uns auf zum ersten Trainingslauf auf dem Eis. Wir entschieden uns hinsichtlich der aktuellen Wetterlage (trocken, minus 18 Grad, sehr windig) für die geplante Wettkampfkleidung und konnten schon noch kurzer Zeit feststellen, dass wir goldrichtig lagen. Nach ein paar Metern Straße von der Unterkunft aus bis zum See konnten wir auch schon aufs Eis übersetzen. Wir folgten den sichtbaren Fahrspuren und wogen uns in Sicherheit, dass es auch uns trägt. Dieses Sicherheitsgefühl war aufgrund der klaren Sicht auf mehrere Meter Tiefe und das durch unser Laufen ausgelöste Knacken des Eises sehr schnell zunichte gemacht. Ein komisches Gefühl wenn man nach unten nicht wirklich etwas sieht und dann noch beängstigende Geräusche hinzukommen!
Eislauf
Wir entschlossen uns, am Rand weiterzulaufen und dabei die Gegend noch etwas zu erkunden. Begleitet von einem atemberaubenden Sonnenuntergang traten wir nach ein paar Kilometern den Rückweg an.
geologe
Wir nutzten das sich uns bietende Panorama für diverse Erinnerungfotos. Neben ein paar Eisskulpturen konnten wir auch das Geologenteam einfangen, welches mit Vermessungen der Eisdicke die optimale, sichere Strecke für den Lauf auskundschaftet.
Diese erste Runde unter den vorherrschenden Bedingungen und nach der obligatorischen Erkältungspause gibt uns ein gutes Gefühl, dass wir ausrüstungstechnisch und gesundheitlich gut vorbereitet sind.
Eiskreuz

Kalte Realität

Bereits die ersten Stunden hatten einige Highlights für uns. Wir trafen uns auf dem Flughafen in Moskau, um die gemeinsame Weiterreise nach Irkutsk anzutreten. Im Shuttlebus zur Aeroflotmaschine begegneten uns die ersten Mitstreiter, ein kunterbunter Haufen aus aller Herren Länder, unter denen sich auch Franziska aus Rostock befand. Sie hat sich den Marathon vorgenommen und war zu diesem Zeitpunkt noch voller Tatendrang.
Nach unserer Landung in Irkutsk wurden wir jedoch sofort mit der sibirischen Realität konfrontiert: 15 Grad minus und ein eisiger Wind! Also blieb uns zunächst um 6 Uhr morgens nur die Flucht in die erste Mitropa, um dort ein paar Würstchen im Schlafrock und Blinis (russische Pfannkuchen) zu essen. Unser anschließender Weg zum Busbahnhof bot neben vereisten Wangenknochen und teilgefrorenen Extremitäten auch einen wunderschönen Sonnenaufgang, der einen Vorgeschmack gab, auf das was noch kommt. Dennoch begannen wir beim vorherrschenden Wind schon einmal prophylaktisch, unsere Laufkleidung zu überdenken und evtl. doch noch ein zwei Schichten mehr aufzulegen.

IKTsonne

Mittwoch, 27. Februar 2013

Es geht los!

Die Taschen sind gepackt, alle Eventualitäten eingeplant und auch die Grippeanfälle der letzten zwei Wochen haben wir hinter uns. Wir hoffen, dass die paar Tage erkältungsbedingter Trainingsausfall nicht allzu stark zu spüren sind und freuen uns nun auf das nächste Eis-Abenteuer!
Wir landen gegen 6 Uhr Ortszeit am Freitagmorgen in Irkutsk und haben anschließend noch gute zwei Tage für Aklimatisierung und Trainingsläufe vor Ort!

Drückt die Daumen!

Donnerstag, 21. Februar 2013

Die Aufregung steigt

Eine Woche vor dem Abflug steigt die Aufregung bei uns beiden stündlich. Gestern haben wir endlich die VISA erhalten und haben nun aus bürokratischer Sicht zumindest alles abgehakt.
Das Wetter vor Ort ist für sibirische Verhältnisse durchaus als "laufbar" zu bezeichnen und die ansässigen Geologen sind fleißig am Eisvermessen.

Die letzten Vorbereitungsläufe wurden erfolgreich absolviert und die Trainingspläne stehen vor dem Abschluss.

Ismaning
Alex beim Ismaninger Winterlauf am 03.02.2013, Schnee und minus 3 Grad, angenehm im Vergleich zum Baikalsee!

Jensen
Jens beim Trainingslauf im Winterwald bei Minusgraden.

Den ersten extremen Lauf dieser Art absolvierten wir vor zwei Jahren beim Siberian Ice Marathon in Omsk bei schlappen minus 31 Grad. Mehr dazu hier: sim.twoday.net

Dieses Jahr konnten wir folgende Unterstützer für die Aktion "Muskeln-für-Muskeln" gewinnen. "pro-function" Erding, "bodytunes" Freising, "aktivhaus Freising", "RUNNERS POINT Freising" sowie "Schuh + Sport Gerlspeck Freising" unterstützen tatkräftig mit Material und Spendengeldern! Vielen Dank dafür!

aktivhaus bodytunes
pro gerlspeck run

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